„Nescha“ – ein modernes Märchen

09.06.2016

„Nescha“ – ein modernes Märchen

Märchen sind zeitlos und alles andere als angestaubte Geschichten - das hat die Unterstufen-Theater-AG der Zinzendorfschulen jetzt mit ihrem Stück „Nescha“ bewiesen. Angelehnt an das Grimm’sche Aschenputtel haben die 15 Schülerinnen und Schüler unter der Leitung der Theaterpädagogin Verena Duschek eine moderne Geschichte über junge Menschen in der Großstadt entwickelt.
Das Märchen spielt im heutigen Berlin und zeigt, dass Geschwister im 21. Jahrhundert genauso böse sein können wie im literarischen Vorbild. Nescha, deren Name aus den Buchstaben des Aschenputtel entstanden ist, muss zwar keine Linsen lesen, während die Stiefschwestern beim Konzert feiern, dafür wird sie ohne Ende gemobbt, muss ihnen die Hausaufgaben erledigen, das Handy-Ladekabel, Kaffee, Getränke und alles Mögliche bringen sowie die Zimmer aufräumen.
Der Ball des Prinzen ist ein Konzert einer angesagten Boygroup, der Vater ein Geschäftsmann, der zu einem Business-Meeting nach London fährt. Von dort aus bringt er seinen Töchtern die Geschenke mit, die sie sich wünschen: Ein grünes Kleid, eine pinkfarbene Handtasche, neonfarbene High-Heels und – einen Rosenbaum.
Den pflanzt Nescha auf das Grab ihrer verstorbenen Mutter und schon bald wächst er zu einem prächtigen Baum heran, unter dem Nescha ihren Träumen nachhängt. Werden diese wahr?
Dem engagierten Ensemble gelingt es mühelos, sein Publikum in das Seelenleben eines jungen Mädchens mitzunehmen. Die spärlichen Requisiten in Verbindung mit projizierten Bildern sowie ein passender Soundtrack genügen, um den Zuschauer vom Ku’damm an den Piccadilly Circus, von der Berliner U-Bahn in die Londoner Tube und von der Casting-Show ins Rap-Konzert zu versetzen.
Diese Show verdeutlicht die Wünsche einer ganzen Generation, jede will gewählt werden, sogar ein Seniorenduo mischt sich mit einer umwerfend komischen Einlage unter die von einer High-Heels-tragenden Schönheit den Juroren Bohlen und Ochsenknecht präsentierten Teilnehmer.
Die Parallelen zwischen Nescha und Aschenputtel werden nicht zuletzt durch Vorlesen der jahrhundertealten Geschichte zwischen den einzelnen Szenen gezogen.
Die Besucher im gut besetzten Haus des Gastes waren begeistert und tauchten als applaudierendes Publikum bei der Casting-Show und dem Rap-Konzert gleich selbst mit in die Geschichte ein. „Ich bin ganz überwältigt“, lobte Verena Duschek am Ende ihre Truppe. „Die kamen ständig mit neuen Ideen an und haben sogar heute früh noch neue Texte geschrieben.“ Die Arbeit sei spannend gewesen, habe sich aber gelohnt meinte die Theaterpädagogin, was die Zuschauer mit donnerndem Applaus bekräftigten.  

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