Besucher aus Karnataka erzählen vom Leben in Indien

29.05.2017

Besucher aus Karnataka erzählen vom Leben in Indien

Mit großem Interesse hat eine Delegation aus der indischen Karnataka Southern Diocese, die derzeit ihre Villinger Partnerdiözese besucht, einen halben Tag an den Zinzendorfschulen verbracht. Schulpfarrer Br. Fischer und Englischlehrer Br. Jehle, der als Übersetzer fungierte, zeigten Bischof Mohan Manoraj und seinen sieben Mitreisenden das weitläufige Schulwerk und den Kirchensaal. Bei der Begegnung mit verschiedenen Klassen des Zinzendorfgymnasiums erzählten sie von Indien und dem dortigen strengen Schulsystem.
Alle Schüler müssen dort Schuluniformen tragen, anhand derer jeder sofort sieht, welche Schule sie besuchen. Wer zwischen 10 und 16 Uhr außerhalb seines Schulgeländes angetroffen wird, kann daher sofort erwischt und zurückgeschickt werden, erzählte die Frau des Bischofs, Prema Sarojini. Früher hätten nur Schüler bis zur 12. Klasse eine Schuluniform tragen müssen, inzwischen wurde diese Verpflichtung auch für College-Schüler eingeführt, sagte Professorin, die an einem staatlichen College als Professorin Englisch unterrichtet.
Pastor Binu C. John berichtete den staunenden Zinzendorfschülern, dass in Indien mehr als 100 Sprachen gesprochen werden, allein die Mitglieder der achtköpfigen Delegation sprechen fünf verschiedene Sprachen. Das Englische verbindet sie alle. Auch eine Vielzahl an Religionen wird auf dem Subkontinent ausgeübt. 80 Prozent der Inder sind Hindus, andere sind Muslime, Buddhisten, Sikhs oder – wie die Gäste der Karnataka Southern Diocese - Christen.
Bischof Mohan Manoraj sprach auch die Probleme des riesigen Landes mit rund 1,3 Milliarden Menschen an wie Arbeitslosigkeit, Armut, Fundamentalismus und Umweltverschmutzung. Städtisches Leitungswasser könne man in Indien nicht trinken, weil es durch die Industrieabwässer zu stark verschmutzt ist. Man muss es abkochen, etwa als Tee oder Kaffee oder am besten nur aus Brunnen trinken.
Im Gespräch mit Schulleiter Br. Treude, der sich mit den Besuchern in der Mediothek der Zinzendorfschulen traf, stand die Arbeit an der Privatschule in christlicher Trägerschaft im Mittelpunkt. Für die Besucher war es interessant, die Parallelen zwischen dem indischen Schulsystem und den Zinzendorfschulen zu erfahren. Hier wie dort ist der Schulbesuch offen für alle Jugendlichen aus verschiedenen Religionen und Konfessionen. In Indien wird jedoch stärker nach unterschiedlichen Religionen unterschieden, aber auch dort nehmen alle Schüler an den religiösen Angeboten und Gebeten teil.
„Es war ein sehr interessanter Austausch“ freute sich Br. Fischer. Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Speisesaal des Erdmuth-Dorotheen-Hauses fuhren Br. und Sr. Jehle mit den indischen Besuchern auf den Bauernhof der Familie Epting nach Erdmannsweiler. Das Lehrerehepaar kannte einen Teil der Delegation bereits von einem Besuch in Karnataka im vergangenen Jahr und begleitete die indischen Besucher zum Kirchentag nach Berlin, wo neben dem englischsprachigen Programm natürlich auch Sightseeing auf dem Programm stand.

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