Davids Darbietung lindert Sauls Schwermut

30.11.2013

Davids Darbietung lindert Sauls Schwermut

Mit dem Stück "Ich will das Morgenrot wecken - David wird König" hat der Unterstufenchor der Zinzendorfschulen dem diesjährigen Altschülertreffen einen schönen Auftakt bereitet. Voller Engagement und Begeisterung haben Chor, Solisten und ein begnadetes Instrumentalensemble das 1998 von vier Düsseldorfer Kantoren komponierte Singspiel zum Text des Pfarrers Roland Klein im Kirchensaal inszeniert.
Erzählt wird darin die biblische Geschichte des Hirtenjungen David (am Premierenabend gespielt von Lena Huss), der an den Hof des kranken Königs Saul (am Premierenaben: Elisabeth Königsberger) gerufen wird. Obwohl dieser das Musizieren verboten hatte, erreicht das Lied eines Jungen sein Ohr und lindert seine Schwermut, über die schon seine Untertanen lästern.
Die Suche nach diesem Musiker erinnert ein bisschen an das Märchen vom Aschenputtel: Drei Söhne (Jan Schönmeier, Goundo Keita, Milena Schuparra) des Propheten Isai (Ronja Kwiasowski) stellen sich nacheinander vor, aber keiner von ihnen stellt sich als der Gesuchte heraus.
Schließlich holen sie ihren jüngsten Bruder von der Weide, wo er das Vieh hütet. Er vermag es, mit seinem Harfenspiel und einem Ohrwurm nach dem Psalm 108,3 "Ich will das Morgenrot wecken" den König von seiner Krankheit zu heilen, wofür ihm dieser zunächst auch sehr dankbar ist.
Als aber David mit einer List den Riesen Goliath besiegt, jubelt das Volk ihm zu und verspottet den faulen König Saul nur umso mehr. "Neue Männer braucht das Land" singen sie, so dass der eifersüchtige Saul David töten lassen will. Dieser kann fliehen, während Saul und dessen Sohn Jonathan (Simon Motzer), mit dem David sich angefreundet hatte, auf der Suche nach ihm unter die Philister geraten, die beide töten. Am Ende wird David von Sauls Diener (Lucia Rothweiler) zum König gekrönt.
Das Singspiel beeindruckt durch eine betörende Leichtigkeit, die alle Beteiligten unter der Leitung von Johannes Michel gut herüberbringen konnten. Das fängt schon an beim Markttreiben zu Beginn des Stückes, als die Marktfrau Deborah (Alexandra Schwanenberger) und ihre Freundinnen (Tabea Thämmig, Bianca Schuparra und Maris Sülzle) durch die Gänge des Kirchensaals ziehen und Äpfel, Feigen und Aprikosen feilbieten. Doch die will niemand kaufen, klagen sie. Arbeitslosigkeit, Steuererhöhungen, die Leute haben kein Geld, alle sparen. Der Grund? "Saul, Saul, irgendwas ist ziemlich faul, schau doch mal dem Volk aufs Maul".
Auch ansonsten steckt das Stück voller Witz: Die älteren Brüder Davids verstehen etwas von Kernspaltung, den Kampf Davids gegen Goliath verfolgen die Marktfrauen in einem knisternden Radio, an dem sie versuchen, den Empfang zu verbessern. "Lass mal", meint eine, "so ein Teil wird wahrscheinlich eh erst in 3000 Jahren funktionieren."
Die Solisten wurden vom Chor der sechsten Klassen und den äußerst versierten Instrumentlisten Martina Hasenfratz (Klarinette), Reinhard Ziegler (Violine), Matthias Faller (Klavier) und Dominik Schäfer (Trompete) unterstützt. Die Musik, meist irgendwo zwischen Klezmer und Blues, war mitreißend und die eingängigen Melodien blieben den Besuchern des Singspiels sicher noch lange im Ohr.

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