Exkursion durch die Eiszeiten: Geografie-Leistungskurs unterwegs im Allgäu
08.07.2025
Eine faszinierende Exkursion durch die Spuren der letzten beiden Eiszeiten liegt hinter dem Leistungsfach Geografie. Auf dem Programm stand das Abitur-Sternchenthema „Glaziallandschaften“.
Kursleiter Br. Pfefferle – selbst inmitten solcher Landschaften aufgewachsen – und seine Kollegin, die Geografie- und Biologielehrerin Sr. Pfau, begleiteten zehn Schülerinnen und Schüler auf eine dreitägige Tour ins Allgäu.
Vor Ort erkundete die Gruppe Landschaftsformen, die während der Riß- und Würm-Kaltzeit entstanden sind. Besonders beeindruckend waren die bis zu 350.000 Jahre alten Endmoränen, prägnante Trogtäler, Moore, Toteislöcher, Baggerseen und Gletschermühlen.
Der erste Tag führte zunächst nach Pfullendorf, wo die Schülerinnen und Schüler ein Kieswerk besichtigten. Anschließend ging es ins Deggenhausertal, wo verschiedene Talformen und Gesteinsformationen untersucht wurden.
Der nächste Zwischenstopp war Oberstdorf im Allgäu. Von dort aus brachte ein Bergsteigerbus die Gruppe nach Spielmannsau – Ausgangspunkt für die erste große Herausforderung: ein Aufstieg von 900 auf 1.800 Meter über dem Meeresspiegel. Ziel war die Kemptner Hütte, wo alle nach dem anstrengenden Marsch erschöpft, aber zufrieden in ihre Betten fielen.
Am zweiten Tag stieg die Gruppe sogar bis auf 2.400 Meter Höhe. Ganze 14 Pausen waren nötig – doch die Mühe wurde mit einer einmaligen alpinen Kulisse belohnt. Nur das Pfeifen der Murmeltiere, das Bimmeln von Kuhglocken und das Rauschen eines Wasserfalls durchbrachen die Stille.
Ein besonderes Erlebnis war die Begegnung mit einer Gruppe Steinböcke sowie der Besuch des letzten verbliebenen Gletschers im Allgäu, dem Schwarzmilzferner. Dort hielten die Zinzendorfschüler*innen ihre „Stillen Fünf Minuten“ ab, einen Moment des Innehaltens, mit dem an den Zinzendorfschulen der Schultag beginnt. „Die Gruppe war so ehrfürchtig, dass sie weit mehr als fünf Minuten innehielt“, berichtete Pfefferle.
Historische Fotoaufnahmen aus dem frühen 20. Jahrhundert veranschaulichten eindrücklich das fortschreitende Abschmelzen der Gletscher – ein Anlass, um den Klimawandel und seine Folgen zu thematisieren.
Ganz nebenbei lernten die Teilnehmenden viel über die alpine Flora und Fauna. „Die Schülerinnen und Schüler waren begeistert – sie wollten am liebsten gleich wieder los“, fasste Pfefferle zusammen.