Harmonic Brass zünden musikalisches Feuerwerk

15.11.2013

Harmonic Brass zünden musikalisches Feuerwerk

Ein Konzerterlebnis der Extraklasse hat der Campus Comenius der Zinzendorfschulen am Donnerstag einem begeisterten Publikum verschafft: Das Bildungskompetenz-Zentrum des Schulwerks engagierte das Münchener Bläserquintett Harmonic Brass für ein Benefizkonzert im Kirchensaal. Am Ende wurde lautstark gejubelt und es gab lang anhaltenden, stürmischen, stehenden Applaus.
 Dass das Programm der weltbekannten Musiker mit der Ouvertüre aus Händels Feuerwerksmusik begann, war kein Zufall. Was folgte, war ein perfekt dargebotener Reigen aus 400 Jahren Musikgeschichte, der auf sehr reizvollem Art und Weise dargeboten wurde. Nicht nur, dass der Hornist Andreas Binder die Stücke amüsant anmoderierte, gemeinsam mit seinen Kollegen Manfred Häberlein (Tuba), Gergely Lukács (Trompete), Thomas Lux (Posaune) und Hans Zellner (Trompete) inszenierte er die Stücke voller Esprit und Witz in einer unterhaltsamen Choreografie.
 Das fing schon beim Einzug auf die Bühne an, bei dem die fünf befrackten Herren musizierend durch die Gänge im nahezu ausverkauften Kirchensaal gingen. Auch das geschickte Arrangement der Stücke trug zum Erfolg bei. Das Programm, das Harmonic Brass an diesem Abend spielte, bestand aus bekannten Stücken aus 400 Jahren Musikgeschichte: Ravels "Bolero", Puccinis „Nessun Dorma“, Bizet’s "Carmen" und eine gekonnt auf den Punkt gebrachte Kurzfassung von Bernsteins "West Side Story" waren nur einige der „Highlights in Blech“.
 Doch zumeist werden diese beliebten Klassiker von großen Orchestern mit rund 100 Musikern interpretiert. Hans Zellner hat die Meisterwerke der Musikliteratur so arrangiert, dass sie wirken, als seien sie genau für diese Besetzung komponiert worden. Wurde Bachs "Fuge in g-moll" wirklich für Orgel geschrieben? Komponierte Bernstein sein Musical für ein ganzes Orchester oder nicht doch eigentlich für Tuba, Trompeten, Posaune und Horn, mag sich so manch staunender Zuhörer gefragt haben. „Er versteht es, uns die Stimmen auf den Leib zu schreiben und so unsere Stärken hervorzuheben“, erklärt der Hornist Andreas Binder.
 Und dann inszenieren sie sie auch entsprechend. Wenn die Trompete die „Carmen“ ist, dann wird sie vom Horn eben angeschmachtet. Wenn bei der Tarantella eine traurige Passage kommt, kneifen alle die Augen zusammen und ziehen die Mundwinkel nach unten.
„Dahinter steckt akribische Probenarbeit“, verrät Binder, „das ist so wichtig, denn die Konzerte sind unsere Visitenkarte.“ Seit 1997 spielen die Mitglieder von Harmonic Brass hauptberuflich in dem Ensemble, ohne einen Lehrstuhl oder ein Engagement in einem Orchester als Brotberuf – und sind damit im europäischen Raum das einzige Vollzeit-Bläserquintett.
 Soziale Projekte liegen ihnen am Herzen, so kamen sie auch gerne dem Wunsch des Abteilungsleiters der Realschule, Br. Giesel – der selbst Trompete spielt und ein großer Bewunderer von Harmonic Brass ist – nach, in Königsfeld ein Wohltätigkeitskonzert zu geben. Ebensogerne kamen sie dem Wunsch nach, den Spendenzweck kurzfristig zu ändern.
  „Ursprünglich wollten wir damit den diesjährigen Spendenreigen für den Kindergarten am Albert-Schweitzer-Hospital in Lambarene vollenden“, sagte der Schulleiter Br. Wittmann. Angesichts der Ereignisse auf den Philippinen habe man sich jedoch spontan entschlossen, den Erlös den Opfern des Taifuns zukommen zu lassen. Die Musiker waren mit dem Vorschlag sofort einverstanden und legten noch von jeder in der Pause verkauften CD einen Euro dazu. „Es ist doch schön, wenn man in seinem Beruf aufgeht und damit auch noch helfen kann", so Binder.

Weitere Bilder

Harmonic Brass zünden musikalisches Feuerwerk
Harmonic Brass zünden musikalisches Feuerwerk
Harmonic Brass zünden musikalisches Feuerwerk
Harmonic Brass zünden musikalisches Feuerwerk
Harmonic Brass zünden musikalisches Feuerwerk