Infotag für angehende Erzieher

26.02.2016

Infotag für angehende Erzieher

Der Beruf des Erziehers ist anspruchsvoll und vielseitig: Kreativität soll gefördert und jeder Konflikt hilfreich moderiert werden, die Ernährung gesund sein und bei allem Trubel die Kinder und Jugendlichen zur Ruhe finden. An den Fachschulen für Sozialwesen (SW) und Sozialpädagogik (SP) der Zinzendorfschulen lernen die angehenden Erzieher sowie Jugend –und Heimerzieher die dazu nötigen didaktischen Handlungsansätze. Ein Fach etwa nennt sich „Förderung von Bildung und Entwicklung“ (SP) und hat teilweise die gleichen Inhalte wie das Fach Musisch-Kreatives Gestalten (SW). Der Kunstpädagoge Br. Rist hat an beiden Fachschulen gerade das Thema „Kraftraumgestaltung – werde Dein eigener Architekt und Innenausstatter“ gestellt. „Damit sollen die angehenden Erzieher Kunst als Lebensschule begreifen“, erklärt er. Mit kreativen Medien zu arbeiten sei Teil der Persönlichkeitsentwicklung. Die Auszubildenden sollen einen eigenen Kraftraum gestalten, wobei sie ästhetische, kreative, bildnerisch-gestaltende und technische Fähigkeiten erlernen.
Jeder soll in einem Schuhkarton einen Raum gestalten, in dem er Entspannung findet und sich darin selbst zwei- und dreidimensional darstellen. Die Ergebnisse sind so vielfältig wie die Persönlichkeiten der angehenden Erzieher. Einige sehen aus wie Puppenstuben, andere bieten eine Bambushütte an einem einsamen Strand mit Lagerfeuer, der nächste Karton zeigt wandhohe Graffiti und Skateboards, bei wieder andern dominiert ein Schlagzeug den Raum.
„Ich habe mich für einen Lebensbaum entschieden, der  die verschiedenen Entwicklungsstufen zeigt“, sagt Martina. Von dem knorrigen Baum aus Pappmaché hängen Fäden wie Spanisches Moos herunter, an ihnen will sie noch Bilder von verschiedenen Stationen ihres Lebens aufhängen. Sich selbst hat sie aus Porenbeton in Form eines Sessels dargestellt. Eine Mitschülerin bastelt an einem Fadenvorhang, der einen Raum mit Sofalandschaft abtrennt, wieder jemand anderes hat den Boden mit einem Mosaik belegt und die Fliesen sorgfältig verfugt. „Bei dieser Arbeit lernen die angehenden Erzieher alle Werkstoffe und Techniken kennen“, erklärt der Kunstpädagoge. Das Ergebnis stellt die ganz persönlichen Kraftquellen der Gestalter dar.
Weniger um das Wohlbefinden als um harte Realität geht es im Wahlfach Konfliktmanagement. „Hierbei muss man unterscheiden zwischen Konflikten der Kinder und Jugendlichen untereinander und den Konflikten mit den Erziehern“, erklärt Sr. Jäger, die mit den Auszubildenden vor allem in Rollenspielen Strategien erarbeitet, wie sie sich in solchen Fällen verhalten sollten. „Die meisten Konflikte sind leichte bis mittlere Regelverstöße, beispielsweise wenn ein Kind absichtlich Papierschnipsel nicht in den Papierkorb sondern daneben wirft. Da gilt es dann, deeskalierend einzuwirken.“ Darüber hinaus können diese Konflikte auch eine Chance sein, mehr über sich und andere zu erfahren. Die angehenden Erzieher lernen sowohl verbal als auch nonverbal, den Kindern die Möglichkeit zu bieten, ihr Fehlverhalten zu ändern. Ein wichtiger Aspekt dabei ist es, die Sache an sich und nicht die Person anzuprangern. „Man muss eine gute Autorität sein und ständig daran arbeiten, dass die Beziehung so gut ist, dass die Kinder gerne kooperieren“, so die Lehrerin. „Das geht am besten durch respektvollen Umgang miteinander.“
Wer die vielseitigen Inhalte der Ausbildung zum Erzieher und Jugend- und Heimerzieher kennenlernen möchte, ist herzlich eingeladen, sich am Tag der offenen Tür über die Fachschule für Sozialwesen und die Fachschule für Sozialpädagogik zu informieren:  4. März von 16.30 Uhr bis 18 Uhr, Zinzendorfplatz 11 in Königsfeld.

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