Internats-TÜV mit Bravour bestanden

18.10.2010

Internats-TÜV mit Bravour bestanden

Landesjugendamt prüft routinemäßig die Zinzendorfschulen

Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser, weshalb seit Jahrzehnten alle Internate in Baden-Württemberg routinemäßig überprüft werden. Kürzlich war die Pädagogin Arkadia Gardow vom Landesjugendamt zu Besuch an den Zinzendorfschulen. Das Amt ist als Außenstelle in Karlsruhe dem Stuttgarter Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg angegliedert. Arkadia Gardow ist für 47 Internate, Schüler- und Jugendwohnheime sowie Einrichtungen der Erziehungshilfe in Karlsruhe, Freiburg und dem Schwarzwald-Baar-Kreis zuständig.

„Ich besuche diese Einrichtungen in unregelmäßigen Abständen immer wieder“, sagt die Pädagogin. Ihr kritischer Blick gilt vor allem der Sicherheit wie beispielsweise der Einhaltung von Brandschutzvorschriften in den Einrichtungen, aber auch die ausreichende Anzahl sozialpädagogischer Fachkräfte und eine heimische Atmosphäre sind entscheidend. „Wichtig ist, dass die Jugendlichen sich wohl fühlen können. Dazu gehört unter anderem, dass die Räume nicht kahl wirken, der Sanitärbereich hell und ansprechend ist.“

An den Zinzendorfschulen hatte sie nichts zu bemängeln. Das Internat, das auf eine mehr als 200-jährige Geschichte zurück blickt, hat auch problemlos die vor 20 Jahren eingeführte Betriebserlaubnis bekommen. Beim Rundgang staunte die Expertin über die Rundum-Betreuung der Internatsschüler, denn eigentlich ist so  etwas nur in den personal- und damit kostenintensiveren Erziehungsheimen üblich. „De facto haben wir eigentlich ein Heim“, sagte die Leiterin des Mädcheninternats Haus Christian Renatus, Sr. Kiefer, als sie gemeinsam mit dem Geschäftsführenden Schullleiter Br. Wittmann den Gast durch die Räume führte. „Unsere Schülerinnen brauchen viel Zuspruch und den bekommen sie bei uns. Viele von ihnen haben Brüche in ihrer Biografie und schaffen es hier, doch noch einmal durchzustarten. Dadurch haben sie eine Chance auf eine Stelle im ersten Arbeitsmarkt.“

Die Pädagogin vom Landesjugendamt stellt häufig Berührungsängste gegenüber einem Erziehungsheim fest: „Vielen Eltern fällt es viel leichter zu sagen: ‚mein Kind ist im Internat’ als ‚mein Kind ist im Heim’.“

Arkadia Gardow war überrascht von der ruhigen Atmosphäre, die im Unterricht herrschte, als sie spontan eine Klasse angehender Erzieherinnen besuchte. „Da musste niemand erst die Schüler zur Ruhe ermahnen, die waren schon ruhig und konzentriert bei der Arbeit,  bevor ich zur Tür hereinkam“, staunte sie. Auch die Aufgeschlossenheit ist ihr gleich aufgefallen: „Eine Schülerin sprach mich gleich an und wollte wissen, ob ich eine Lehrerin sei.“ Sie erinnert sich noch an ihren letzten Besuch in Königsfeld. „Seitdem ist viel renoviert worden“, konnte sie feststellen. Die Schule mache einen noch lebendigeren Eindruck: „Wenn ich in der Situation wäre, ein Internat für meine Kinder zu suchen, könnte ich mir durchaus vorstellen, mich für die Zinzendorfschulen zu entscheiden.“

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