Lehrer vermitteln interkulturelle Kompetenz

26.02.2018

Lehrer vermitteln interkulturelle Kompetenz

Fremde Kulturen bereichern unser Leben, aber dennoch kommt es immer wieder zu Missverständnissen. Damit Schülerinnen und Schüler besser auf den globalen Arbeitsmarkt vorbereitet werden und kulturelle Fettnäpfchen – sei es beim Schüleraustausch, im Urlaub oder im täglichen Miteinander – vermeiden, ist interkulturelle Kompetenz gefragt. Um diese besser zu vermitteln, haben jetzt zehn Lehrer verschiedener Fachbereiche der Zinzendorfschulen an einem zweitägigen Workshop teilgenommen. Piotr Fliochowski vom Verein AFS Interkulturelle Begegnungen und Wiebke Hoffmann von InterCultur beleuchteten verschiedene Kulturbegriffe und Kulturmodelle, mit Hilfe derer zunächst analysiert wurde, in welchen Situationen es zu Irritationen oder sogar einer kritischen Situation kommen kann.

Wichtig dabei ist, möglichst viel Kenntnis von den nicht offensichtlichen Unterschieden zu erlangen. „Neben der wahrnehmbaren Kultur, zu der beispielsweise Literatur, Theater, Musik, Sprache und Speisen gehören, ist der größte Teil einer Kultur unsichtbar“, erklärte Wiebke Hoffmann. Dazu gehören beispielsweise Wertvorstellungen, Religion, das Zeitverständnis, die Rolle der Frau und vieles mehr.

Wenn das Unsichtbare differiert, kann es sogar innerhalb des gleichen Kulturkreises zu Unverständnis kommen, so können etwa die Unterschiede zwischen Anhängern der HipHop-Bewegung und Punks einen ähnlichen Kollisionskurs einschlagen wie die zwischen Deutschen und Chinesen. Das lässt sich sogar noch weiter herunterbrechen, beispielsweise auf Familienkulturen. Es gibt Familien, bei denen schweigend gegessen wird, während das gemeinsame Mahl für andere eine ideale Möglichkeit zum Austausch ist. „Die einen wollen damit Respekt vor dem Essen und denen, die es angebaut, beschafft und zubereitet haben zeigen, die anderen stellen beim Essen das Gemeinschaftserlebnis in den Vordergrund“, erklärte die Trainerin.

Auch der Respekt vor seinem Gegenüber wird in unterschiedlichen Kulturkreisen unterschiedlich gezeigt – in einem Land ist es üblich, seinem Gesprächspartner in die Augen zu sehen, während das in einem anderen Land gar keine Option ist.

Im Umgang miteinander ist es daher wichtig, wertfrei zu kommunizieren, interkulturelles Wissen zu erlangen, sensibel zu sein und öfter mal die Perspektive zu wechseln.

Die beiden Trainer gaben den Lehrern viele Methoden mit auf den Weg, anhand derer sie ihr Wissen an ihre Schüler weitergeben können und damit deren interkulturelle Kompetenz stärken.


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