Richtfest für die Lernlandschaft

27.09.2019

Richtfest für die Lernlandschaft

Die Bauarbeiten am Haus Spangenberg der Zinzendorfschulen machen große Fortschritte: Rund zwei Monate, nachdem mit dem Abriss des 70 Jahre alten Daches begonnen wurde, konnte das Schulwerk gemeinsam mit den Handwerkern das Richtfest für das neue Dach feiern: „Mit Gunst und Verlaub“ leerte Zimmerermeister Klaus Hug von der Firma Holzbau Ginter traditionell während des Richtspruchs das Glas, mit dessen Scherben er dem Bauwerk viel Glück wünschte. Im Anschluss waren die beteiligten Handwerker zu einer deftigen Mahlzeit in der Mensa eingeladen, wo sich Verwaltungsleiter Br. Banholzer und Architekt Reiner Ketterer bei ihnen bedankte.



Seit Beginn der Sommerferien ist einiges passiert: Nachdem das vorhandene, bisher schon teilausgebaute Dachgeschoss innerhalb von zweieinhalb Wochen komplett rückgebaut und fachgerecht entsorgt worden war, wurde das Deckengebälk zusätzlich verankert.



Wegen der nach heutigen Vorgaben nicht mehr ausreichenden Balkenstärke wird es nur noch zum Tragen der Deckenuntersichtverkleidungen genutzt. Zwischen die vorhandenen Deckenbalken wurde anschließend ein neues, statisch tragendes Deckengebälk eingezogen. Die Hohl- und Zwischenräume wurden ausgedämmt und die Auflagerbereiche fachgerecht angepasst. Parallel zu diesen Arbeiten wurde eine alte, 6 Tonnen schwere einläufige Betontreppe ausgebaut und eine neue bequeme 2-läufige Betontreppe eingebaut.



Währenddessen bauten die Zimmerer in Aichhalden fleißig am Dachstuhl: 64 großzügig wärmegedämmte Dachelemente mit einem Gewicht von jeweils bis zu 2,4 Tonnen, 37 Wandelemente und die Dachbalken, deren längster 17 Meter lang ist und 1500 Kilo wiegt, wurden sorgfältig vorbereitet und auf Tiefladern nach Königsfeld gebracht.



Hier hievte ein riesiger Kran, der sogar schon von Mönchweiler aus zu sehen ist, die Elemente aufs Dach, wo die Zimmerer sie in Millimeterarbeit einpassten. Lediglich drei Tage haben sie dafür gebraucht, so dass die Fertigstellung der Dachkonstruktion durch die Holzbaufirma Ginter, eine absolute Punktlandung war. Die Konstruktion, für die 164 m³ Bauholz mit einer Gesamtlänge von ca. 4000 laufenden Metern verbaut wurde, war sogar eine Woche früher fertig als laut Terminplan vorgesehen. „Eine beachtliche Leistung“, lobt der Architekt Reiner Ketterer, unter dessen Planung das anspruchsvolle Konzept einer modernen Lernlandschaft umgesetzt wird.



Dieses von den Lehrern nach neuesten pädagogischen Erkenntnissen entwickelte Atelier ermöglicht es den Schülern, individuell so zu lernen, wie es ihnen am ehesten entspricht: Egal, ob lieber alleine, in Gruppen oder mit Anleitung eines Lehrers.



Auf einer Grundfläche von rund 850 Quadratmetern stehen den Schülern im Dachgeschoss insgesamt mehr als 500 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung. Das Zentrum bildet ein großer, offener Raum von mehr als 200 Quadratmetern mit Projektionsflächen und Moderationswänden. Er dient den Lehrkräften in der Inputphase als Möglichkeit für einen Lehrervortrag. Dank mobiler Paravents und stapelbarer Stühlen ist es möglich, den Raum für das Arbeiten in Kleingruppen umzustellen. In den hellen Dachgauben an den beiden Längsseiten sind Einzelarbeitsplätze geplant, an denen sich Schülerinnen und Schüler selbständig Lernstoff aneignen können. Die zuständigen Lehrer sind als Ansprechpartner dabei immer in der Nähe.



Im Ostflügel entstehen zwei mal drei Gruppenarbeitsräume, von denen jeweils der mittlere ein Kommunikations- und Präsentationsraum wird. Neben Stühlen und rollbaren Tischen werden diese Räume mit Projektionsflächen, Magnettafeln und Moderationswänden sowie mit zwei rollbaren Medienschränken mit Beamer, CD/DVD-Player und Lautsprechersystem ausgestattet. Entsprechend dem digitalen Konzept der Zinzendorfschulen wird das gesamte Dachgeschoss mit WLAN ausgestattet, um die Arbeit mit Tablets zu ermöglichen.



Die Baumaßnahmen sollen bis Juni 2020 beendet sein, die Einweihung der Lernlandschaft hat Verwaltungsleiter Tobias Banholzer spätestens zu Beginn des Schuljahres 2020/21 geplant. „Wir sind gut im Zeitplan“, sagt Ketterer zuversichtlich.


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