„Sozial im Saal“ bringt Fachschüler*innen und Jugendhilfeeinrichtungen zusammen
06.11.2025
Die Veranstaltung „Sozial im Saal“ der Fachschulen für Sozialwesen und Sozialpädagogik der Zinzendorfschulen ging am Mittwoch in die zweite Runde. Dabei stellten sich große Jugendhilfeeinrichtungen aus der Region den angehenden Erzieherinnen sowie Jugend- und Heimerzieherinnen vor und gaben praxisnahe Einblicke in ihre Arbeit. Ziel des Formats war es, den Auszubildenden konkrete Eindrücke aus der beruflichen Praxis zu vermitteln und ihnen die Möglichkeit zu bieten, direkt mit potenziellen Arbeitgebern ins Gespräch zu kommen.
Wie wichtig solche Begegnungen sind, betonte die Leiterin der Fachschulen, Sr. Bandholz, bei der Eröffnung. Sie wies darauf hin, dass allein in Baden-Württemberg rund 40.000 Stellen im Kinder- und Jugendbereich unbesetzt sind. „Das trifft die Träger stark – unser Format ist eine weitere Möglichkeit, Fachkräfte zu gewinnen“, sagte sie. „Für unsere Schüler*innen bietet es den großen Vorteil, dass sie hier in ihrem vertrauten Umfeld ohne Hemmungen offene Fragen stellen können.“
Auch die pädagogische Gesamtleiterin des Schulwerks, Sr. Terno, hob die Bedeutung des Formats hervor. Sie bezeichnete „Sozial im Saal“ als einen wichtigen Baustein, um die Qualität der Ausbildung an den Zinzendorfschulen zu stärken und den Praxisbezug zu vertiefen.
Nach der Eröffnung im historischen Speisesaal des Erdmuth-Dorotheen-Hauses präsentierten sich die Einrichtungen in zwei Durchgängen in verschiedenen Räumen. So konnten die Fachschüler*innen jeweils zwei Institutionen intensiver kennenlernen und im Anschluss gezielt Fragen stellen. Mit dabei waren die Jugendhilfeeinrichtung Mariahof, die Stiftung St. Franziskus, die Luisenklinik Bad Dürrheim, das Berufsförderungszentrum Möhringen gGmbH, der Mutpol der Diakonischen Jugendhilfe Tuttlingen e.V., das Zinzendorfinternat sowie das JUKS³.
Die teilnehmenden Einrichtungen hatten Mitarbeitende aus der Praxis entsandt, die direkt aus ihrem Arbeitsalltag berichteten. Dadurch erhielten die Fachschüler*innen einen authentischen Einblick in die vielfältigen Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit – von Kindertagesstätten über Heimerziehung bis hin zur offenen Jugendarbeit. „Vielen ist gar nicht bewusst, dass auch offene Jugendarbeit pädagogisches Arbeiten ist“, erklärte Sr. Bandholz. „Beziehungsarbeit, Beobachten, Handeln und Reflektieren – das findet dort genauso statt, nur in einem anderen Setting.“
Da alle Absolvent*innen der Fachschulen für Sozialwesen und Sozialpädagogik während ihrer Ausbildung verschiedene Praktika absolvieren und für das Anerkennungsjahr eine geeignete Stelle benötigen, war das Interesse an den präsentierten Einrichtungen groß. Die Veranstaltung bot eine ideale Gelegenheit, sich frühzeitig zu orientieren und Kontakte zu knüpfen.
Auch die Rückmeldungen der Teilnehmenden fielen durchweg positiv aus. Die angehenden Jugend- und Heimerzieherinnen Lina Kienast und Lara Lewanderski zeigten sich begeistert. Sie hatten bereits im vergangenen Jahr an „Sozial im Saal“ teilgenommen, und konnten sich diesmal anhören, wie der Ablauf in anderen Einrichtungen ist. „Wir waren dieses Mal beim Berufsförderungszentrum Möhringen und bei der Stiftung St. Franziskus“, erzählten sie. „Besonders das BFZ in Möhringen hat uns mit seinen vielen Möglichkeiten überrascht. Mein Anerkennungsjahr würde ich jedoch gerne bei der Stiftung St. Franziskus machen“, sagte Lina.
Auch von Seiten der Einrichtungen wurde das Format sehr gelobt. Brigitte Henkel, Ausbildungsbeauftragte der Facheinrichtung Mariahof, freute sich über den regen Austausch: „Es war ein super Format mit interessierten Schüler*innen und guten Gesprächen. Wir kommen nächstes Jahr auf jeden Fall wieder.“
Die Sozialpädagogin Kathrin Fehrenbacher vom JUKS³ hob den persönlichen Charakter der Veranstaltung hervor. Sie sagte: „Es ist ein schöner Weg, um mit dem angehenden Jugend- und Heimerzieher*innen ins Gespräch zu kommen. Der direkte Kontakt ist durch nichts zu ersetzen.“
Angesichts der positiven Resonanz soll „Sozial im Saal“ künftig weiter ausgebaut werden. Geplant ist, die Veranstaltung künftig in drei Durchgängen durchzuführen, damit den Auszubildenden noch mehr Informationen vermittelt werden können.









