Tablets im Unterricht – Mehrwert oder Werkzeug?

06.11.2017

Tablets im Unterricht – Mehrwert oder Werkzeug?

Die Digitalisierung schreitet im Privaten und in der Arbeitswelt immer weiter voran – und macht auch vor der Schule nicht Halt. Um sich über die Möglichkeiten und Vorzüge zu informieren, die der Einsatz von Tablets im Unterricht bietet, haben die Zinzendorfschulen zu ihrem Pädagogischen Tag vor den Herbstferien ihren Kollegen Jan Weiss  eingeladen, der am Eduard-Spranger-Gymnasium in Filderstadt schon viel Erfahrung mit dem Einsatz von Tablets im Unterricht gesammelt hat. Dabei gibt es verschiedene Ansätze. Während einige Schulen digitale Medien nicht um des Mediums willen einsetzen, sondern um einen Mehrwert zu haben, sieht er das Tablet als ein Werkzeug wie beispielsweise ein Geodreieck.
Er berichtete, dass nicht alle seiner Kollegen in Filderstadt von der Idee begeisterte waren. „Bitte nicht noch etwas Neues“, sagten viele, weshalb man sich für eine Plattform entschieden habe, die eine einheitliche Oberfläche bietet, egal, ob man sich am Tablet, dem eigenen Smartphone oder dem PC einloggt.
Eine weitere Sorge war die um den Kontrollverlust. Das Argument, dass die Schüler mit den Tablets ohnehin nur im Internet surfen würden, entkräftete er, indem er erklärte, dass zu jedem Klassensatz ein Lehrertablet gehört, auf dem alle eingeloggten Bildschirme der Klasse zu sehen seien. „Wenn es etwa darum geht, eine Excel-Tabelle zu zeichnen, dann kann gezielt nur die Nutzung des Excel-Programms freigeschaltet werden.“ Außerdem sei es möglich, zum Beispiel den Ton zu sperren. Weiss, der auch Englisch unterrichtet, zeigte anhand eines Beispiels, wie Schüler lernen können, Quellen im Internet einzuschätzen oder das Hörverständnis in eigenem Tempo zu schulen.
„Der Einsatz von Tablets bietet ein größeres Angebot an Übungsmöglichkeiten“, konnte er feststellen. Einige Schulbuchverlage bieten schon aufbereitetes Material für den digitalen Unterricht, es sei aber auch sehr einfach, selbst multimediales Unterrichtsmaterial zu erstellen – und damit letztendlich Zeit einzusparen. „Drei Programme genügen, um Medien einzubinden“, sagte er, räumte allerdings auch ein, dass dies in einigen Fächern besser funktioniere als in anderen.
Der Vortrag bot reichlich Denk- und Diskussionsansätze. Eine Mediengruppe im Kollegium der Zinzendorfschulen erarbeitet derzeit ein und es laufen  Planungen, um später einmal Tablets im Unterricht einzusetzen. Einen Zeitplan dafür gibt es jedoch noch nicht.

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