Vortrag für Eltern zur Suchtprävention

25.01.2018

Vortrag für Eltern zur Suchtprävention

Kinder und Jugendliche verbringen oft viel Zeit vor dem Computer und nicht immer sind sich Eltern sicher, was auf Partys passiert - etwa ob und wie viel Alkohol, Drogen und Nikotin konsumiert werden. Um Eltern zu helfen, mit ihren Sorgen umzugehen und ihnen zu zeigen, wie sie mit Suchtverhalten ihrer Kinder am besten umgehen, haben die Zinzendorfschulen die Sozialpädagogin (B.A.) Pia Wenzler von der Fachstelle Sucht in Villingen-Schwenningen eingeladen. Die Drogenberatungsstelle des Baden-Württembergischen Landesverbands für Prävention und Rehabilitation gGmbH ist zuständig für den gesamten Schwarzwald-Baar-Kreis.



1200 bis 1300 Menschen suchen jedes Jahr Hilfe bei der Beratungsstelle, deren Aufgaben neben Beratung, Behandlung und Therapie sowie mobiler Jugendarbeit auch die Prävention ist. Bei ihren Gesprächen ist Pia Wenzler an eine strenge Schweigepflicht gebunden – wenn sie Schulklassen besucht, dann müssen sogar die Lehrer den Raum verlassen.

„Allein die Tatsache, dass Sie heute hier sind zeigt, dass Sie ganz viel richtig machen: Sie interessieren sich“, begrüßte die Referentin die Eltern von Fünft- bis Zehntklässlern aller Schularten.



„Eltern sind gefordert, Auffälligkeiten wahrzunehmen und müssen bereit sein, ihr Kind darauf anzusprechen“, erklärte sie. Dabei dürften die Eltern Konflikte nicht scheuen und müssten auch ihre eigenen Wertmaßstäbe überprüfen. „Man kann nicht von seinem Kind verlangen, beim Essen das Handy wegzulegen und selbst dauernd auf sein eigenes sehen.“



Am Schlimmsten sei es, Probleme zu ignorieren. „Durch das Totschweigen wird die Abhängigkeit noch weiter gefördert.“ Sie riet den Eltern dazu, ohne Vorwurfston mit ihren Kindern zu reden, wenn sie ein problematisches Konsumverhalten bemerken. „Sie sollten Interesse zeigen, einfach da sein, mit ihren Kindern die Motive für ihren Konsum diskutieren und dabei auch den Gruppenzwang ansprechen“, sagte Pia Wenzler, die einst am sozialwissenschaftlichen Gymnasium der Zinzendorfschulen ihr Abitur abgelegt hat. Eltern sollten klare Regeln setzen und bei Verstößen auch Konsequenzen ziehen. Auch müssten sie sich ihrer eigenen Vorbildfunktion bewusst sein, denn „die erste, beste und wichtigste Prävention findet in der Familie statt.“