Wertebotschafter vermitteln den Glauben an das eigene Potenzial

23.11.2021

Wertebotschafter vermitteln den Glauben an das eigene Potenzial

Welche Werte sind jungen Menschen wichtig? Dieser Frage stand im Mittelpunkt der Wertedialoge, die an verschiedenen Klassen geführt wurden. Drei Wertebotschafter und zwei Moderator*innen der Bildungsinitiative GermanDream waren nach Königsfeld gekommen, um mit Schüler*innen der beruflichen Gymnasien und der Fachschulen für Sozialwesen bzw. Sozialpädagogik über Hoffnungen, Ziele und Chancen zu sprechen.

Familie war als wichtiger Wert ganz oft vertreten, aber auch Ehrlichkeit, Respekt, Hilfsbereitschaft, Gesundheit und vieles mehr. Die Studentin Lorena und der Bildungsreferent Minos Blanz – ein ehemaliger Zinzendorfschüler - moderierten die Dialoge sehr geschickt und fragten immer wieder nach, was genau die einzelnen Werte für jeden bedeuten, warum sie den Schüler*innen so wichtig sind oder wie sie damit umgehen, wenn sie auf Menschen mit konträren Werten treffen.

In verschiedenen Gruppen trat jeweils ein Wertebotschafter mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen in einen Dialog, in dem es um Themen wie Rassismus, Diskriminierung und Gleichberechtigung ging. Alle drei hatten unterschiedliche Biografien: Duleem Ameen Haji kommt aus dem Irak, wo er in Mosul sein Medizinstudium begann. Wegen seiner Glaubenszugehörigkeit durfte der Jeside dann nicht mehr zur Universität gehen. Er entschloss sich zur Flucht mit dem Schlauchboot über das Mittelmeer und setzt jetzt in Tübingen sein Studium fort. Duleem Ameen Haji schilderte seine Erfahrungen in den Flüchtlingsunterkünften wie Moria und hat trotz allem seinen Humor nicht verloren.

Der ehemalige Musiker Mustafa Al Ammar, der ebenfalls aus dem Irak stammt und seit 2009 die deutsche Staatsbürgerschaft hat, sprach mit den angehenden Erzieher*innen über sein vielfältiges gesellschaftliches und politisches Engagement. Als dritter Wertebotschafter kam der Softwareentwickler Guaparas Singh Saini nach Königsfeld. Es war 2011 ohne deutsche Sprachkenntnisse mit seinen Eltern aus Indien nach Deutschland gekommen und machte 2016 sein Abitur.

Die Wertebotschafter erzählten, warum sie trotz aller Hindernisse an ihr Potenzial geglaubt und ihre Träume nie aufgegeben haben. Mit den Wertedialogen will die Berliner Bildungsinitiative GermanDream Jugendliche und junge Erwachsene dazu anregen, ebenfalls an sich zu glauben. Die Gründerin der überparteilichen Organisation, Düzen Tekkal, hatte festgestellt dass Chancengerechtigkeit, Bildungsaufstieg und Einwanderungsgesellschaft beziehungsweise Migration in der Diskussionslandschaft immer nur negativ konnotiert waren. Sie sieht Deutschland als ein Land der Chancen und versteht sich selbst als einen gelebten „German Dream“. Für die Arbeit der Bildungsinitiative stehe die freiheitlich-demokratische Grundordnung an oberster Stelle. „An den Werten des Grundgesetzes festhalten, bedeutet an eine Gesellschaft glauben, die ein starkes Fundament für jede Einzelne und jeden Einzelnen bereitet. Diese Werte sind unser gemeinsamer Nenner und gewährleisten, dass wir alle – egal wo wir herkommen und wie wir unser individuelles Glück definieren – frei genug sind, um uns zu verwirklichen.“ Deshalb endete auch jeder der Wertedialoge mit § 1 des Grundgesetzes.


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