Zum Buß- und Bettag: Ausstellung zum Widerstand

24.11.2020

Zum Buß- und Bettag: Ausstellung zum Widerstand

Vor 75 Jahren konnte die Nationalsozialistische Diktatur beendet werden. Damit sich so etwas nie wiederholt, ist es wichtig, dass die Gräueltaten des sogenannten Dritten Reichs nicht in Vergessenheit geraten – ebenso wenig wie der Mut Einzelner, die durch den Widerstand gegen das Unrechtsregime ihr Leben aufs Spiel setzten.



Auf wie vielfältige Weise sie das getan hatten, zeigt die Ausstellung „Was konnten sie tun? Widerstand gegen den Nationalsozialismus 1939 –1945 Eine Ausstellung der Stiftung 20. Juli 1944 in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Deutscher Widerstand“. Menschen mit ganz unterschiedlichem sozialen Hintergrund verweigerten den Kriegsdienst, legten Postkarten aus, hörten „Feindsender“, bezeugten den Völkermord oder klebten Zettel. Andere informierten Zwangsarbeiter, halfen Verfolgten, fälschten Ausweise oder machten Kurierfahrten.



Die 25 Elemente der Ausstellung widmen sich nicht ausschließlich den bekannten Widerstandskämpfern wie den Mitgliedern der Weißen Rose oder Dietrich Bonhoeffer. „Helmuth James Graf von Moltke zum Beispiel kannte ich vorher noch gar nicht“, sagte Dominik Schäfer vom Wirtschaftsgymnasium.



Insgesamt neun Klassen der allgemeinbildenden und beruflichen Gymnasien sowie der Realschule der Zinzendorfschulen haben in den Fächern Religion, Gemeinschaftskunde oder Geschichte die Ausstellung im Saal des Hauses Katharina von Gersdorf klassenweise besucht.



Wolfgang Heitner und Friedrich Engelke vom Verein Pro Stolpersteine VS hatten die Ausstellung aus Berlin geholt und zunächst in Villingen und Schwenningen gezeigt, bis das coronabedingt nicht mehr möglich war. Bevor sie die Roll-Ups zurückschicken mussten, hatten sie den Zinzendorfschulen angeboten, die Wanderausstellung nach Königsfeld zu bringen, woraufhin Schulpfarrer Br. Fischer dies dankend angenommen hat. Er organisiert jedes Jahr einen Beitrag zum Buß- und Bettag.



„Er fand es großartig und ich finde großartig, wie ihr euch damit auseinandergesetzt habt“, sagte der Mathematik-Professor Engelke zu den Schülerinnen und Schülern der Klasse WG2. Diese hatten sich Religionsunterricht bei Schulpfarrer Br. Fischer jeweils zu zweit mit den Widerstandskämpfern auseinandergesetzt und weitere Einzelheiten recherchiert, die nicht auf den Plakaten standen. Diese trugen sie dann ihren Mitschülern vor.



Janina Dold und Clara Ganter hatten sich mit Eva-Maria Buch und Sophie Scholl beschäftigt, die beim Verhör ihr Handeln mit den Worten erklärt hatte: „Das Gesetz ändert sich, das Gewissen nicht“. „Die beiden jungen Frauen bezahlten ihren gewaltlosen Widerstandskampf mit ihrem Leben, nur weil sie ihre kritische Meinung nicht für sich behielten, wie es die meisten damals taten“, sagten die beiden Schülerinnen.


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