Angehende Erzieher lernen Philosophieren mit Kindern

11.10.2017

Angehende Erzieher lernen Philosophieren mit Kindern

Wer bin ich - und wenn ja, wie viele? Diese Frage, die der Philosoph Richard David Precht vor rund zehn Jahren in einem Buchtitel aufwarf, stellen sich nicht nur Erwachsene. Auch Kinder wollen wissen, wie alles zusammenhängt und was verschiedene Aspekte des Lebens zu bedeuten haben.
Nach einem Schnupperworkshop zum Thema "Mit Kindern philosophieren" im vergangenen Jahr nehmen angehende Erzieherinnen und Erzieher der Fachschule für Sozialpädagogik der Zinzendorfschulen jetzt an einer mehrtägigen Weiterbildung der Münchener Akademie Kinder philosophieren zu dem Thema teil.
In insgesamt vier Modulen erlernen sie das Handwerkszeug, um später mit den von ihnen betreuten Kindern philosophische Themen anzusprechen. "Erzieher, die mit Kindern philosophieren, müssen ihr Vorhaben auch Eltern und den Teamkollegen gegenüber kommunizieren", sagt Dr. Anton Hörburger, der gemeinsam mit Ute Mangold freiberuflich für die Akademie arbeitet und jetzt bei dem dritten von vier Modulen den angehenden Erziehern das passende Handwerkszeug nahelegte.
Nicht jede Frage sei philosophisch zu beantworten. "Wenn gefragt wird, wie ein Blitz entsteht, dann gibt es dazu eine eindeutige Antwort", sagt er. "Geht es jedoch um die Bedeutung von Naturgewalten, ist das schon eine philosophische Fragestellung."
Beim angeleiteten Philosophieren werden Kinder zum kritischen, kreativen und ergebnisoffenen gemeinsamen Nachdenken animiert. "Für die Zukunft unserer Gesellschaft ist es wichtig, dass Kinder eigene Denkprozesse durchlaufen", sagte Ute Mangold schon beim Schnupperseminar.
Nach einer Einstimmungsrunde zum Thema "Wirklichkeit und Wahrnehmung" wurden zunächst einmal Erfahrungen ausgetauscht: Wie kann man am besten die Kollegen und Eltern vom Philosophieren mit Kindern begeistern? Es gab viel Gelegenheit, die Methodik und Didaktik nicht nur theoretisch zu erlernen, sondern auch praktisch auszuprobieren. Das Projekt "Mit Kindern philosophieren" wird von der Karl-Schlecht-Stiftung unterstützt.

INFO:
Wer sich für eine Ausbildung zu einem Beruf mit Kindern und Jugendlichen interessiert, kann sich am Mittwoch, den 29. November informieren.

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