Fünftklässler erleben, wofür sie lernen

22.05.2012

Fünftklässler erleben, wofür sie lernen

Berufsorientierung in der Werkrealschule


Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir“, lautet ein uralter, immer wieder gern zitierter Spruch. Wie wahr dieser ist, konnten die Fünftklässler der WerkRealschule jetzt bei zwei Betriebsbesichtigungen feststellen. Sie besuchten im Rahmen des Fächerverbundes „Wirtschaft-Arbeit-Gesundheit“ die Schreinerei Schwarzwälder und  die Getreidemühle Götz in Burgberg.
„Manch einer denkt verwundert: ,So früh schon, kommt nicht erst einmal die Schulzeit?’“, sagt die Klassenlehrerin Sr. Helms, die zusammen mit ihrer Kollegin Sr. Jerke die Exkursion begleitet hat und erklärt: „Nein, es ist wichtig, möglichst früh Anknüpfungspunkte zu suchen, um den jungen Menschen sinnvolle und lebensnahe Perspektiven vor Ort aufzuzeigen.“
Dafür hat sich Frank Schwarzwälder von der Schreinerei in Burgberg bestens vorbereitet, da er selbst junge Menschen auf dem Weg einer Fachausbildung begleitet. Die acht Mädchen und zehn Jungen staunten nicht schlecht, als der Schreinermeister in der 4. Generation ihnen die Bearbeitung des Werkstoffes Holz erklärte. Millimetergenaues messen und zeichnen, Pläne lesen und verstehen, und gute Mathekenntnisse sind wichtige Kompetenzen für einen Ausbildungsplatz.
Schnell war allen klar, dass es sich lohnt, in der Schule zu lernen, damit man diesen Aufgaben gewachsen ist. Denn dass es großen Spaß machen kann, die computergesteuerten Maschinen nach den exakten Plänen und Zeichnungen zu programmieren, wurde den Kindern vor Augen geführt. Auch die Mädchen zeigten viel Interesse an den technischen Arbeitsvorgängen wie Sägen, Hobeln, und Schleifen.
Frank Schwarzwälder beantwortete alle Fragen von den Verdienstmöglichkeiten eines Schreinergesellen bis zur Verwendung von Möbeln wie Schränke, Regale oder auch Türen mit großer Geduld.
Anschließend ging es direkt zur Getreidemühle Götz, wo die Schulklasse schon von der Müllerfamilie erwartet wurde.
Die Mühle lief bereits, und somit konnte Karl Götz die Klasse über 18 Arbeitsschritte informieren, welche notwendig sind, bis aus einem Weizenkorn feines Weißmehl entsteht. Mit großem Appetit probierten die Schüler die Zwischenprodukte wie Schrot und Kleie. Vielen war jetzt klar, dass das Mehl nicht einfach aus dem Supermarkt kommt. Sandra Götz hatte für alle noch ein selbstgebackenes Schoko-Muffin vorbereitet.
Ein trockener Sitzplatz wurde den Schülern schließlich auf dem Bauernhof Weißer geboten, wo die Fünftklässler ihre Rucksäcke plünderten. Trotz Müdigkeit sprangen alle zu den Kühen, Schweinen und Hasen, bevor es durch das Schneegestöber wieder zurück nach Königsfeld ging.
Birgit Helms

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