Hanna segelt über den Atlantik

30.11.2018

Hanna segelt über den Atlantik

Seit Anfang des Schuljahres hat Hanna ihr Zimmer im Internat der Zinzendorfschulen mit einer Koje an Bord des Dreimasters Gulden Leuuw getauscht. Die Zehntklässlerin des neunjährigen Gymnasiums verbringt ein Schuljahr auf Hoher See, bevor sie in der elften Klasse wieder in Königsfeld zur Schule geht.

Die passionierte Seglerin hat sich für die Organisation Class Afloat entschieden, wo ihr Tagesablauf von den routinemäßigen Arbeiten auf einem Großsegler inklusive Tag- und Nachtwachen und einem vollen Stundenplan mit sechs bis sieben Schulstunden gefüllt ist. Sechzig Schüler und Studenten haben sich gemeinsam auf den Weg über den Atlantik gemacht, um fremde Kulturen, die Natur und nicht zuletzt auch sich selbst zu entdecken.



„Nun, da ich in der Stille lebe, wo Markenklamotten, Drogen, Schminke, Geld oder sogar Schulnoten nicht mehr zählen, habe ich die größte Erfahrung der Reise gemacht. Zu Hause sind alle ein Teil von etwas Erfundenem, leben nach Regeln, die sie selbst erschaffen haben aber nicht verstehen, vergessen wie man wirklich lebt oder frei ist, und folgen dem Fluss“, schreibt Hanna in ihrem ersten Brief, der uns erst Wochen später erreichte, da eine Internetverbindung nur an den Häfen besteht.



Sie schläft in der Mitte eines kleinen, gemütlichen 3er-Stockbetts in einem Raum, den sie mit 59 anderen Schülern aus aller Welt teilt. „Wenn wir auf See sind, schmeißen uns die Wellen aus unseren Betten oder wir sind damit beschäftigt, an Deck an den Schotleinen zu ziehen, um das Boot zu stabilisieren.“ Pausen oder Privatsphäre gebe es nicht und das Leben an Bord ist ganz schön anstrengend, „aber trotzdem genieße ich jede einzelne Minute.“



Deck schrubben, Dienst in der Kombüse, Ruderwache oder das Erklimmen der 40 Meter hohen Masten gehören ebenso zu ihrem Alltag wie Museumsbesuche, Begegnungen mit Beduinen und eben Unterricht.



Am 7. September legte das 70 Meter lange segelnde Klassenzimmer in Amsterdam ab und fuhr die Westküste Europas entlang. Der geplante Abstecher nach Korsika wurde wegen eines schweren Sturms gestrichen und stattdessen besichtigten die Jugendlichen Barcelona. Über Madeira, Marokko und die Kanarischen Inseln sind sie weiter nach Dakkar gesegelt. Jetzt, am ersten Adventswochenende, geht es über den Atlantik nach Brasilien.



Ihren kompletten Bericht gibt es hier zu lesen.


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