Schüler stellen Politikern Hausaufgaben

16.12.2013

Schüler stellen Politikern Hausaufgaben

In der vergangenen Woche schlüpften Schülerinnen der Zinzendorfschulen kurzzeitig in die Rolle derjenigen, welche die Hausaufgaben stellen - und zwar dem lokalen Bundestagsabgeordneten Thorsten Frei (CDU).
Im Rahmen des von UNICEF organisierten Aktionstags Kinderrechte diskutierten Kira Klaus, Amelie Ackermann, Rosalie Limberger und Angelina Limberger von der Umweltbotschafter AG im Wahlkreisbüro in Villingen mit dem frisch in den Bundestag gewählten Politiker, wie die Rechte von Kindern lokal und bundesweit umgesetzt werden können.
Anlass war der Jahrestag der UN-Kinderrechtskonvention am 20. November. Unterstützt wird der Aktionstag von den Ehrenamtlichen des UNICEF-Teams Donaueschingen. "Wir wollen, dass die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit bekommen, die Politiker in unserem Wahlkreis aufzurütteln", sagt die Leiterin der Umweltbotschafter AG, Maria del Carmen Limberger. "Nur wenn die Mädchen und Jungen sagen können, was ihnen wichtig ist, besteht die Chance, dass sich etwas verändert. Die Politik muss sie ernst nehmen. Der Aktionstag bietet dafür die perfekte Gelegenheit. Und in der Diskussion mit den Abgeordneten erleben die Kinder auch hautnah, wie Demokratie funktioniert."
Im Unterricht lernten die Schülerinnen und Schüler der 5. bis 7. Klassen der Zinzendorfschulen viel über die Kinderrechte. Dadurch konnten sie ihre Argumente selbst ausarbeiten und weitergeben. Die Umweltbotschafter AG sortierte alle Fragen und Forderungen ihrer Mitschüler nach Themen sortiert und fasste sie dann zu zehn Fragen zusammen. Einen Tag bevor sie ins Wahlkampfbüro fuhren, präsentierten die Umweltbotschafter das Ergebnis ihren Mitschülern und Lehrern.
Vor dem Gespräch mit Thorsten Frei waren die vier Mädchen ziemlich aufgeregt. Doch das verflog schnell und schließlich diskutierten sie lebhaft eine Stunde lang über verschiedene Themen. Vorschläge waren etwa, ob Politiker nicht einen Kinderberater haben sollten oder dass Kinder schon ab 12 Jahren wählen dürfen. Ganz besonders wichtig war auch die Forderung der Schülerinnen, die Kinderrechte ins Grundgesetz aufzunehmen.
Der Bundestagsabgeordnete nahm die Fragen der Schülerinnen sehr ernst und versprach, Ihnen auch nochmals schriftlich auf jede einzelne Frage und Forderung antworten.
Beim Aktionstag Kinderrechte wird so ein zentrales Kinderrecht umgesetzt, das jedem Kind in der UN-Konvention über die Rechte des Kindes garantiert wird: das Recht auf Beteiligung. Die Politiker erhalten durch den Aktionstag die Chance, mehr über die Sichtweisen der Kinder in ihren Wahlkreisen zu erfahren und ihr Wohlergehen in den Mittelpunkt ihres Handelns stellen.
Die Aktionstage finden auf Initiative von UNICEF und dem Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung, Markus Löning, statt. Auf der Website www.aktionstag-kinderrechte.de können alle Besucher ihre Meinung zum Thema Kinderrechte veröffentlichen.
Schulen haben die Möglichkeit, dort ihre Aktionen darstellen, außerdem können Kinder und Jugendliche auf der Internetplattform den Abgeordneten des neu gewählten Parlaments "Hausaufgaben" für die kommenden vier Jahre mit auf den Weg geben. Die Abgeordneten des jeweiligen Wahlkreises können ihnen auf der Plattform direkt antworten.
Die Kinderrechtskonvention wurde am 20. November 1989 von den Vereinten Nationen verabschiedet und von fast allen Staaten der Welt ratifiziert. Sie garantiert allen Kindern das Recht auf Schutz, Förderung und Beteiligung.

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