Vier Abschiede und drei Teilzeit-Ruheständler

18.10.2010

Vier Abschiede und drei Teilzeit-Ruheständler

Zwei Pensionäre vertagen ihren Abschied von den Zinzendorfschulen

"Goodbye, Sweetheart, it´s time to go ....": Mit diesem 50er-Jahre-Hit verabschiedete der Lehrerchor der Zinzendorfschulen am letzten Schultag sieben Kollegen. Die Laudiationes hielten die Schulleiter der beruflichen und der allgemeinbildenden Zinzendorfschulen, Br. Wittmann und Br. Treude.

Mit stehendem Applaus des versammelten Kollegiums wurden die beiden Pensionäre Br. Lempp und Sr. Lupfer verabschiedet. "Fahrt hinaus auf die hohe See!" legte die Sozialpädagogin und Lehrerin Sr. Lupfer dem Schulwerk ihr Lebensmotto aus der Bibel (Lk 5,4) ans Herz, denn nur wer Ungewohntes riskiere, komme voran. Sie selbst habe in den 19 Jahren an den Zinzendorfschulen immer wieder neue Fächer und Unterrichtsmethoden kennen gelernt. Die St. Georgenerin, die selbst mit vielen verschiedenen Berufen von der Kinderpflegerin über Damenschneiderin bis schließlich zur Pädagogin immer wieder Neues gewagt hatte, entschied sich jedoch für einen "Abschied auf Raten" und wird noch einige Wochenstunden an den beruflichen Schulen unterrichten.

Auch der Deutsch- und Religionslehrer Br. Lempp wollte nicht "von 100 auf Null" schalten und unterrichtet für zwei weitere Jahre vier Wochenstunden Religion. Den Regiestuhl, von dem aus er in den vergangenen acht Jahren die Theater-AG der Zinzendorfschulen immer wieder zu Höchstleistungen angespornt hatte wie mit "Anatevka", "Romeo und Julia", "Pygmalion", der "Westside Story" oder zuletzt dem "Urfaust", wird er jedoch räumen. Die Fachschaft Theater bedankte sich mit einer postdramatischen Collage der von ihm inszenierten Stücke, die nicht nur ihn sichtlich rührte.

Ebenfalls nicht nach Ruhestand steht Br. Gerlach der Sinn. Br. Treude beschrieb den Mathe- und Physik-Lehrer, der im vergangenen Jahr bereits als Pensionär in den Schwarzwald kam, als "Reisender in Sachen Schule", welcher den Zinzendorfschulen aus einer personellen Notlage herausgeholfen hatte. Diese Lücke füllte er nicht nur mit erstaunlicher zeitlicher, sondern auch pädagogischer Präsenz. In Königsfeld -- seiner 7. Schule in drei Bundesländern -- hat er das Ziel seiner Reise noch nicht erreicht: Br. Gerlach geht jetzt nach Bayern an eine katholische Schule.

Neue Wirkungskreise haben auch die jüngeren Kollegen gefunden. Sie gehen äußerst ungern und alle nur, weil ihre Wohnorte auf Dauer zu weit entfernt sind. Der Sport- und Mathelehrer Br. Nikolaus lobte neben der guten Küche besonders den respektvollen Umgang im Kollegium und machte deutlich, dass er nur sehr schweren Herzens geht. Aber Woche für Woche hunderte Kilometer zu pendeln ist ihm jedoch zu viel, wie auch seinen Kolleginnen Sr. Kühn (Deutsch, GMK, Geschichte) und Sr. Tress (Mathe und Bio). Ebenfalls offiziell verabschiedet wurde Sr. Havemann, die seit mehreren Jahren in Erziehungsurlaub ist und mittlerweile in Konstanz lebt.

Nach dem feierlichen Teil, bei dem auch der Bio- und Sportlehrer Br. Wehinger für seine 20-jährige Zugehörigkeit zu den Zinzendorfschulen geehrt wurde und die Sekretärinnen als "das Herz unserer Schule" gelobt wurden, läutete das traditionelle Grillfest der Lehrer die Sommerferien ein.

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